Geschichte des Kaffees: Wo kommt Kaffee her? 

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Die Geschichte des Kaffees hat ihren Ursprung in den Hochebenen Äthiopiens. Schon früh wurde die belebende Wirkung der Kaffeepflanze dort entdeckt, und von dort aus nahm der Kaffee seinen Siegeszug durch die arabische Welt bis nach Europa. In diesem Blogbeitrag nehmen wir dich mit auf eine faszinierende Zeitreise – von den sagenumwobenen Anfängen des Kaffees bis zu seiner Entwicklung zu einem globalen Kultgetränk. 

 

Wo kommt Kaffee eigentlich her? Der Ursprung in Äthiopien 

Um die „Entdeckung des Kaffees“ ranken sich viele Mythen und Legenden, viele davon sind näher an der Wahrheit dran, als man glauben möchte. Was denkst du: Wie alt ist das Getränk „Kaffee“? Kleiner Spoiler: Im Vergleich zu Bier, dessen erste Belege bis 5.000 vor Christus zurückreichen, oder Wein, der bereits 6.000 vor Christus hergestellt worden sein soll, ist Kaffee noch ein richtiger „Youngster“. 

 

Zu den Legenden über Kaffee 

Die Geschichte, dass wir die Entdeckung von Kaffee Hirten im Hochland Äthiopiens (damals das Königreich Kaffa) zu verdanken haben, die dort im 9. Jahrhundert ihre Ziegen hüteten, hält sich hartnäckig. Sie ist aber auch zu schön: Die Ziegen sollen von den roten Früchten eines weiß blühenden Strauchs gefressen haben. Es machten sich allerdings auch Nebenwirkungen bemerkbar. Die Ziegen wurden so aufgedreht und nachtaktiv, dass die Hirten nicht mehr schlafen konnten. Sie gingen mit den Früchten zu einem nahegelegenen Kloster, wo die dort ansässigen Mönche einen Aufguss daraus zubereiteten und diesen selbst verkosteten. Siehe da: Das Beten war dank der stimulierenden Wirkung der Früchte bis tief in die Nacht möglich. 

Eine weitere Legende besagt, dass der islamische Prophet Mohammed (570–632 n. Chr.) schwer erkrankt gewesen sein soll, als ihm der Erzengel Gabriel höchstpersönlich mit einer Tasse voll dampfender, dunkler Flüssigkeit erschien. Mohammed probierte sie und erfreute sich kurz darauf, durch die belebende Wirkung des Getränks, wieder bester Gesundheit. 

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Zu den Tatsachen der Kaffeegeschichte  

Tatsächlich hat der Kaffee im südwestlichen Äthiopien seinen Ursprung, wo im Hochland erste Kaffeepflanzen entdeckt wurden. Auch auf dem Gebiet des heutigen Tschad konnten archäologische Forschungsteams Hinweise auf Kaffeebohnen finden. Fakt ist, dass der Kaffeebaum aus Afrika kommt, vom Gebiet zwischen dem 20. nördlichen und dem 20. südlichen Breitengrad. Allerdings wurden die roten Früchte nicht gleich zu dem Heißgetränk verarbeitet, das wir heute kennen und lieben. Zunächst wurden die Blätter der Kaffeepflanze genossen, indem man sie wie einen Tee aufgoss. Später hat man bereits das Fruchtfleisch und die Kerne der Kaffeekirschen genutzt, indem man sie zerstoßen, mit Wasser, Mehl und Fett zu Kugeln geformt und anschließend frittiert hat. Sufis – viele kennen die Mystiker des Islams aufgrund ihres spirituellen Drehtanzes mit den weißen, tellerförmigen Röcken – haben diese frittierten Bällchen genossen, um noch länger tanzen zu können. Sie sollen es auch gewesen sein, die den Einfall hatten, mit den zerstoßenen Kaffeebohnen einen Aufguss zu machen, ihn aufzukochen und schließlich als Getränk zu genießen. 

 

Die Geschichte des Kaffees: Der Kaffee als „Wein des Islam“ 

Wie gelangte die Kaffeepflanze nun von Afrika nach Arabien? Im 12. Jahrhundert kamen mit Händlern aus dem Jemen exotische Gewürze nach Europa, die direkt nach neuen Geschäftszweigen und Möglichkeiten suchten, um ihren Umsatz anzukurbeln. Sie stießen in Äthiopien auf die Kaffeepflanze und erkannten die Chancen, die ihnen die Kaffeebohnen mit all ihren positiven Eigenschaften boten. Der Handelsweg war jedoch ein langer, und so überlegten sie sich, wie sie ihn verkürzen konnten – da war der Anbau von Kaffee im Jemen eine naheliegende Option. Von dort kam der Kaffee schließlich im 14. Jahrhundert nach Arabien. 

 

Das „Zentrum“ der Kaffeebohnen in Arabien war damals die Hafenstadt Mocha als großes Handelszentrum. Wenn du dir jetzt denkst „Moment, Mocha ... hat das schon was mit dem Mokka zu tun?“, liegst du absolut richtig! Denn Mokka ist eine andere Schreibweise für die Hafenstadt, heute handelt es sich bei ihr um die Stadt al-Mukha im Jemen. Anfangs wurde mit den getrockneten Fruchtschalen gehandelt, die man aufbrühte und schließlich den Sud trank. Später waren es schon die mit einem Mörser zerstampften Kaffeebohnen, die mit Wasser aufgekocht und mit Zucker und Kardamom verfeinert wurden. In der Weiterentwicklung wurden die Kaffeebohnen geröstet und gemahlen – das Getränk, das wir heute als Kaffee verstehen, war entstanden. 

 

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Wo gab es das erste Kaffeehaus der Welt?  

Es wird vermutet, dass das erste weltweite Kaffeehaus im arabischen Mekka um 1511 aufgemacht hat. Im 16. Jahrhundert begann im Osmanischen Reich der unaufhaltsame Aufstieg des Getränks, es wurde in Ägypten, Syrien, Persien und der heutigen Türkei getrunken – mit ein Grund, weshalb Kaffee damals auch oft als „Türkengetränk“ und als Getränk der „Ungläubigen“ bezeichnet wurde. 

Wusstest du, dass Kaffee einst im Osmanischen Reich verboten war? 

Kaffee war im Osmanischen Reich tatsächlich einmal verboten, hauptsächlich aus politischen und religiösen Gründen. Vor allem Sultan Murad IV. (er regierte von 1623 bis 1640) erließ strenge Verbote gegen den Konsum von Kaffee, Alkohol und Tabak, da er Kaffeehäuser als potenzielle Orte für politische Unruhe ansah. Diese Verbote waren jedoch nicht von Dauer, und Kaffee wurde schnell wieder ein wichtiger Bestandteil der osmanischen Gesellschaft. 

 

Wie der „Wein des Islam“ zum „Kaffee“ wurde 

Die Türken betitelten das Getränk als „Wein des Islam“ – schließlich hatte es auf mehreren Ebenen eine ähnliche Funktion wie Wein in Europa. Die Kaffeehäuser hatten eine ähnliche soziale Funktion wie europäische Tavernen, in denen man sich traf, austauschte und bei Getränken gemeinsam sinnierte. Außerdem hatte Wein schon immer auch eine spirituelle Funktion, im Islam ist der Konsum von Alkohol aber verboten – Kaffee war eine probate Alternative für einen wachen, fokussierten Geist. Zurück zum „Wein des Islam“, auf Türkisch „kahweh“. Richtig erraten: Als der Kaffee seinen Siegeszug durch Europa antrat, wurde aus „kahweh“ schließlich der „Kaffee“. 

 

Der Weg des Kaffees nach Europa 

Wie kam der Kaffee eigentlich nach Europa? Es ist belegt, dass der Augsburger Arzt Leonhard Rauwolf 1573 im syrischen Aleppo erstmals mit dem Getränk in Kontakt kam – er berichtete später über die Wirkung von Kaffee. 1592 brachte der italienische Arzt und Botaniker Prospero Alpini weitere Informationen über Kaffee nach Italien, und zwar von Kairo aus, wo er als Hausarzt einen venezianischen Konsul begleitete.

In Ägypten studierte er die Kaffeepflanze und es sollen seine Schüler gewesen sein, die Kaffeebohnen erstmals nach Venedig gebracht haben. Erste Kaffeesäcke kamen schließlich in der Handelsmetropole an, und von dort aus begann die Erfolgsgeschichte des Kaffees auch im europäischen Raum. 

 

Warum das osmanische Reich kurzzeitig ein Exportverbot für Kaffeepflanzen aussprach 

Mit dem Erfolg des Kaffees in Europa wurde auch sein Preis teurer – und die Handelsnationen wollten selbst Kaffeepflanzen kultivieren. Das schmeckte den Osmanen im wahrsten Sinne des Wortes gar nicht, schließlich wollten sie ihr Kaffee-Handelsmonopol verteidigen. Und das versuchten sie mit allen Mitteln. So wurde zunächst verboten, Kaffeepflanzen und ihre Setzlinge zu exportieren, die Kaffeeplantagen wurden streng überwacht, man übergoss die Kaffeebohnen sogar mit heißem Wasser, bevor sie aus dem Land gebracht wurden, damit sie nicht keimen konnten. Selbstverständlich hielt das den Siegeszug von Kaffee in Europa dennoch nicht auf. 

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Exkurs: Die Kaffeepflanze und ihre „sensiblen“ Eigenschaften 

Selbst wenn es die Europäer gewollt hätten – mit dem Anbau von Kaffee wäre es ohnehin nichts in Europa geworden. Warum das so ist, erklärt ein genauerer Blick auf die Kaffeepflanze. Sie kann bis zu 15 Meter hoch werden, man sieht sie aber meistens nur als etwa zwei bis drei Meter hohen Strauch. Das kommt vom ständigen Rückschnitt, damit man die Früchte leichter ernten und außerdem den Ertrag erhöhen kann. Nach drei bis fünf Jahren hat die Kaffeepflanze erstmals Blüten, die aber nur wenige Tage blühen. Die Früchte der Kaffeepflanze ähneln Kirschen, ihre Reifezeit dauert bis zu zehn Monate. Sie leuchten in einem kräftigen Rot, einige Sorten auch in Gelb – und in jeder Kirsche befinden sich zwei Samen, die von einem Silberhäutchen und Fruchtfleisch umhüllt sind. Aus diesen Samen werden nach ihrer Aufbereitung die Kaffeebohnen. 

 

Die Kaffeepflanze selbst ist sehr sensibel und mag Extreme gar nicht. Das macht ihren Anbau sehr aufwendig, und ihre Betreuung braucht dementsprechend viel Zeit. Kaffeeplantagen brauchen zwar nicht viel Wasser, aber dieses doch regelmäßig. Dauerregen mögen sie zum Beispiel gar nicht, pralle Sonne ist den Schattengewächsen auch ein Graus. Arabica-Kaffeepflanzen sind besonders empfindlich, sie sind nicht frostresistent und mögen keine Temperaturen unter 0 Grad – konstante 20 Grad wären optimal. Außerdem ist die Arabica-Pflanze anfällig für Pilze und Schädlinge. Man findet sie in Höhenlagen von etwa 800 bis 2.200 Metern (erfahre hier mehr über Single Origin und Arabica Bohnen). Der Robusta-Strauch ist – namensgebend – weitaus widerstandsfähiger. Hitze und Nässe verträgt die Robusta-Kaffeepflanze schon besser, aber unter 5 Grad sollte die Temperatur auch nicht fallen. Sie hat mehr Ertrag, benötigt aber auch eine längere Reifezeit und gedeiht in Flachlagen bis zu einer Seehöhe von 800 Metern. Generell können Kaffeebäume bis zu 50 Jahre alt werden – ihr Ertrag nimmt aber ab einem Alter von 20 Jahren ab. 

 

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Vom Kaffee für den Adel bis hin zum Getränk für Alle 

Wie auch bei den exotischen Gewürzen war Kaffee zunächst aufgrund seines hohen Preises dem europäischen Adel vorbehalten. Kaffee war damals purer Luxus, wie man bereits vermuten kann, sobald man weiß, dass Ludwig XIV. und Ludwig XV. ihn gerne am Hofe in Paris genossen. Als erste Nation schafften es schließlich die Niederlande, Kaffeepflanzen, die sie sich im Jemen besorgt hatten, in ihren Kolonien anzubauen – ab 1658 in Sri Lanka und ab 1699 auch auf Java. Das arabische Monopol auf Kaffee war gebrochen. Es folgten die Franzosen, die 1723 in der Karibik Kaffee kultivierten, und die Engländer, die schließlich in Zentral- und Ostafrika Kaffeeplantagen anlegten. 

Im 17. Jahrhundert öffneten immer mehr Kaffeehäuser in ganz Europa: Zunächst 1645 in Venedig, es folgten Kaffeehäuser in Oxford und Wien. Sie wurden zu wichtigen sozialen Treffpunkten. Die bürgerlichen Schichten konnten sich Kaffee mittlerweile auch leisten und schätzten seine stimulierenden Eigenschaften. Diese kamen auch in der industriellen Revolution zum Einsatz, wo Menschen viele Stunden am Tag in den Fabriken arbeiten mussten, oft mit großer Anstrengung und immer gleichen Handgriffen. Als Gegenmaßnahme, um die Konzentration zu steigern, wurde Kaffee ausgeschenkt – der breite Durchbruch des Kaffees nahm seinen Lauf. 

 

Bella Italia: Warum gilt Italien als europäisches Mekka des Kaffees?  

Bereits vorhin haben wir beschrieben, wie der Kaffee mit dem italienischen Arzt und Botaniker Prospero Alpini erstmals nach Italien gelangte. Mit den ersten Kaffeesäcken, die nach Venedig kamen, verbreitete sich die Popularität von Kaffee schnell im ganzen Land. Der Legende nach sah die italienische Geistlichkeit das arabische Getränk jedoch zunächst kritisch. Es wurde behauptet, Kaffee habe einen schlechten Einfluss auf die braven Christen. So wurde Papst Clemens VIII. (1592–1605) schließlich sogar gebeten, das „Satansgetränk“ zu verbieten. Der Papst soll jedoch darauf bestanden haben, es vorher selbst zu probieren. Nachdem er den Kaffee gekostet hatte, war er von seinem Geschmack und seiner Wirkung so begeistert, dass er ein Verbot ablehnte. 

 

Venedig gilt als die Wiege der europäischen Kaffeekultur. 1645 wurde dort auch das erste Café Europas eröffnet, errichtet nach dem Vorbild von Kaffeehäusern in Konstantinopel und Alexandria. Der Erfolg des Cafés war groß, viele weitere Kaffeehäuser folgten – und das nicht nur in Venedig, sondern auch in Neapel, Rom, Turin und schließlich in ganz Italien. Der hohe Qualitätsanspruch der Italiener in Sachen Kaffee ist also historisch gewachsen, die Kaffeekultur ist in Italien, wie wir wissen, heilig. Es kommt also nicht von ungefähr, dass „il vero espresso italiano“ einfach einzigartig ist und viele Kaffeespezialitäten aus Italien stammen. 

 

Die Geschichte des Kaffees: So kam der Kaffee nach Österreich 

Die Geschichte des Kaffees in Österreich ist eng mit der zweiten Türkenbelagerung Wiens im Jahr 1683 verbunden. Eine der bekanntesten Legenden erzählt von Georg Franz Kolschitzky, einem wagemutigen Spion und Abenteurer. Während der Belagerung verkleidete sich Kolschitzky als Türke, um dem Befehlshaber der kaiserlichen Truppen, Karl von Lothringen, eine wichtige Botschaft zu überbringen. Für seine Dienste erhielt er neben anderen Belohnungen auch einige Säcke mit dunklen Bohnen, die die Wiener zunächst für Kamelfutter hielten. Kolschitzky jedoch erkannte den Wert dieser Bohnen – es handelte sich um Kaffee. Laut der Legende bereitete er das erste Kaffeegetränk zu und eröffnete später das erste Wiener Kaffeehaus am heutigen Stock-im-Eisen-Platz. Diese Geschichte ist jedoch umstritten, da es keine gesicherten Beweise dafür gibt, dass Kolschitzky tatsächlich das erste Wiener Kaffeehaus eröffnete. 

 

Tatsächlich wurde das erste dokumentierte Kaffeehaus in Wien am 17. Januar 1685 von Johannes Theodat (auch Deodato genannt) eröffnet. Theodat war ein Armenier, der ebenfalls während der Türkenbelagerung aktiv war und dafür die erste offizielle Kaffeeschankerlaubnis der Stadt erhielt. Das Kaffeehaus, das sich am Haarmarkt (der heutigen Rotenturmstraße 14) befand, war ein einfaches Etablissement mit schlichten Holzbänken. Dennoch erfreute sich das Kaffeehaus schnell großer Beliebtheit und wurde zu einem Treffpunkt für verschiedene gesellschaftliche Gruppen. Ein Jahr später erhielten auch drei weitere Kundschafter der Türkenbelagerung das Privileg, Kaffee auszuschenken. 

 

Die Wiener Kaffeehäuser entwickelten sich rasch zu wichtigen sozialen und kulturellen Institutionen. Sie waren nicht nur Orte des Kaffeegenusses, sondern auch Treffpunkte für politische und intellektuelle Diskussionen. In den Kaffeehäusern versammelten sich Menschen aus allen Schichten der Gesellschaft, um zu debattieren, Zeitungen zu lesen oder einfach zu entspannen. Diese Kaffeehauskultur prägte die Stadt Wien maßgeblich und wurde zu einem wichtigen Bestandteil des städtischen Lebens. Ein einzigartiges Merkmal der Wiener Kaffeehauskultur war die Tradition des Wasserglases, das zu jedem Kaffee serviert wurde. Im 18. Jahrhundert galt es als unschicklich, den benutzten Kaffeelöffel neben der Tasse abzulegen. Daher wurde ein Glas Wasser gereicht, in dem der Löffel abgewaschen werden konnte. Diese Tradition hat sich bis heute erhalten und ist ein unverzichtbarer Teil des Wiener Kaffeegenusses. Zudem spielten Billardtische und Kartenspiele eine wichtige Rolle in den Kaffeehäusern, obwohl Kartenspiele bis Ende des 18. Jahrhunderts offiziell verboten waren. 

 

Im Jahr 1720 führte das „Kramersche Kaffeehaus“ am Graben eine Neuerung ein, die weitreichende Auswirkungen auf die Wiener Kaffeehauskultur hatte: Es bot seinen Gästen Zeitungen zum Lesen an. Dies lockte eine neue Kundschaft an, und aus lauten Debattierstätten wurden ruhige „Zeitungskaffees“, in denen die Gäste in Ruhe lesen und philosophieren konnten. Die Wiener Kaffeehäuser trugen auch zur Entwicklung der Konzertcafés bei, die sich ab 1788 großer Beliebtheit erfreuten.

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Musiker wie Wolfgang Amadeus Mozart und Ludwig van Beethoven besuchten diese Cafés, um ihre Werke vor Publikum aufzuführen. Johann Strauss Vater und Josef Lanner verdankten ihren musikalischen Aufstieg den Konzertcafés, in denen sie regelmäßig auftraten. 

 

Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurde die Versorgung mit Kaffee durch die Kontinentalsperre Napoleons unterbrochen, was zu einer Krise für die Wiener Kaffeehäuser führte. Ersatzkaffees aus Zwetschgenkernen, Feigen, Getreide oder Zichorien waren wenig beliebt, sodass viele Kaffeehäuser vorübergehend Wein und warme Speisen anbieten mussten. 

 

Die Bedeutung der Wiener Kaffeehäuser wurde durch die Wiener Weltausstellung 1873 weltweit bekannt gemacht, und die Kultur der Kaffeehäuser erlebte einen neuen Höhepunkt. Mit der Eingemeindung von 38 Vororten und dem Bau der Ringstraße entstanden zahlreiche opulente Kaffeehäuser, die den Wienern als „erweiterte Wohnzimmer“ dienten. 

Seit 2011 ist die Wiener Kaffeehauskultur von der UNESCO als „typische gesellschaftliche Praxis“ in das immaterielle Kulturerbe aufgenommen worden. Bis heute bleibt sie ein integraler Bestandteil der Wiener Gesellschaft und zieht Besucher aus aller Welt an, um die reiche Kaffeetradition der Stadt zu erleben. 

 

Kommt Kaffee aber nicht eigentlich aus Südamerika? 

Wie wir vorhin schon erfahren haben, brachten die europäischen Kolonialmächte Kaffee unter anderem nach Südamerika – vorher gab es dort gar keine Kaffeepflanzen. Nachdem die Franzosen die Kaffeepflanzen 1723 in der Karibik kultivierten, wurden sie kurz darauf auch in Brasilien heimisch. Um 1900 kamen bereits drei Viertel der Kaffee-Weltproduktion von dort! Von Brasilien aus breitete sich der Kaffee schließlich auch in weitere südamerikanische Länder aus. 

Südamerika ist heute eine der wichtigsten Kaffeeanbauregionen der Welt. Besonders Kolumbien hat sich mit seinem aromatischen Hochlandkaffee einen Namen gemacht, der vor allem für seine hohe Qualität bekannt ist. Die kolumbianische Regierung unterstützt Kleinbauern dabei, vom illegalen Koka-Anbau auf den nachhaltigen Kaffeeanbau umzustellen.

Der weltweit größte Kaffeeproduzent ist Brasilien, das etwa 34 % des globalen Kaffees exportiert. Auch Länder wie Bolivien, Ecuador, Peru und Venezuela haben in den letzten Jahrzehnten ihren Kaffeeanbau ausgeweitet, wobei besonders in Peru biologische Anbauflächen eine wichtige Rolle spielen.

Durch eine besonders hohe Qualität zeichnet sich außerdem Kaffee aus Honduras aus. Seine Geschmacksvielfalt, die unter anderem auf die Höhenlagen von über 1.000 Metern zurückzuführen ist, ist beeindruckend: Noten von Schokolade, Karamell, Zitrusfrüchten und Beeren sowie florale Nuancen können Kaffeeliebhaber hier herausschmecken. Eine weitere Besonderheit des Kaffees aus Honduras ist die Tatsache, dass er häufig von Kleinbauern angebaut wird, die sich auf Bio-Anbau und Fair-Trade-Produktionen spezialisiert haben.

Wer sich selbst vom köstlichen Geschmack des Kaffees aus Honduras überzeugen will, sollte unbedingt den Segafredo STORIA probieren: Der 100% Arabica-Kaffee stammt von 51 Kaffeebauern aus Honduras und begeistert mit seinem balancierten Geschmack und seinen fruchtigen Noten. 

Der Kaffee in der Moderne 

Schon mal den Begriff „Third Wave Coffee“ gehört? Wir verraten dir, wo er herkommt! Die Entwicklung des Kaffeekonsums wird oft in sogenannte „Kaffeewellen“ unterteilt, wobei die Übergänge zwischen den Wellen fließend sind. Diese Einteilung ist übrigens unter deutschsprachigen Experten teils umstritten, da sie historische Kaffeehauskulturen oft außer Acht lässt. Ganz generell spricht man von vier Wellen, die jeweils einen interessanten Einblick in die Evolution des Kaffeekonsums geben. Hier ein kurzer Überblick dazu: 

 

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Die erste Kaffeewelle begann etwa in den 1930er Jahren, als Kaffee zum Massenprodukt und erstmals in Supermärkten verkauft wurde. Kaffee war in dieser Zeit ein Alltagsprodukt, das vor allem günstig und leicht zugänglich sein sollte. Qualität spielte hier eine untergeordnete Rolle, und der Fokus lag auf der Menge. 

 

In den 1960er Jahren begann die zweite Kaffeewelle, als zeitgemäße Kaffeehäuser populär wurden. Mit der Verbreitung von Espresso, Cappuccino und Latte Macchiato etablierte sich die Kultur des Kaffeetrinkens in Cafés. Der wirtschaftliche Aspekt spielte eine große Rolle, und es ging um die Kommerzialisierung von Kaffee in neuen Formen, die vor allem durch große (Kaffeehaus-)Ketten angetrieben wurde. 

 

Die dritte Welle – der bekannte „Third Wave Coffee“ – die in den 1980er Jahren begann, brachte den Fokus auf sogenannten „Specialty Coffee“, den Spezialitätenkaffee. Hierbei ging es darum, die Herkunft des Kaffees, die Anbauarten und die vielfältigen Aromen zu betonen. Kaffeetrinken wurde zu einem bewussteren Genuss, der den Kaffee als Premium-Produkt wertschätzte. Kleine Cafés und Röstereien begannen, sich auf hochwertige, nachhaltig angebaute und fair gehandelte Bohnen zu spezialisieren, was den Kaffee zu einem Lifestyle-Produkt machte. 

 

Mittlerweile wird schon von der vierten Kaffeewelle gesprochen, die seit den 2020er Jahren im Anrollen ist und die sich stark auf den Konsum von hochwertigem Kaffee zu Hause konzentriert. Während der Pandemie rüsteten viele Kaffeetrinker ihre Ausstattung auf und wurden zu „Home-Baristi“. Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit stehen nun im Mittelpunkt, während traditionelle und alternative Zubereitungsmethoden wie French Press, Espressokocher, Cold Brew und handgebrühter Filterkaffee wiederentdeckt werden. 

 

Die Geschichte des Kaffees – bis hin zum Premium-Kaffee von Segafredo! 

Beeindruckend, welche Reise Kaffee in den vergangenen Jahrhunderten hinter sich gebracht hat und wie viele Geschichten und Mythen sich um ihn ranken, findest du nicht auch? All seine Wege und seine geschichtlichen Stationen führten schließlich zu den vielfältigen, hochqualitativen Kaffeespezialitäten, die wir heute aus dem Hause Segafredo Zanetti genießen können. Angefangen beim italienischen Espresso, dem „il vero espresso italiano“, dessen Ausgangspunkt sich tatsächlich im Venedig des 16. Jahrhunderts finden lässt und dem wir heute zum Beispiel mit unserem Segafredo Espresso Classico und den Segafredo Selezione Mischungen Tribut zollen, bis hin zu Specialty Coffees wie dem Segafredo STORIA, dessen gesamte Geschichte sich bis zur Kaffeepflanze auf der Plantage mittels QR-Code und Smartphone nachverfolgen lässt – ganz im Sinne der Third & Fourth Wave Coffees. 

 

Mit jedem Schluck Segafredo-Kaffee trinkst du auch ein bisschen Kaffeegeschichte – und darauf sind wir als traditionsreiche Kaffeerösterei besonders stolz.

Wir wünschen dir weiterhin viele genussvolle Kaffeemomente mit Segafredo Zanetti.

Kaffee mit Geschichte

geröstet nach traditioneller venezianischer Methode

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